Die Regionalgruppe Köln-Bonn der Scientists for Future kommentiert den Ratsbeschluss der Stadt Köln vom 14.12.2021 zum Kompromiss mit der Rheinenergie AG.
Am 14. Dezember hat der Rat der Stadt Köln weitere Schritte zum Klimaschutz beschlossen. Er greift damit das Mediationsergebnis auf, welches zwischen der Bürgerinitiative “Klimawende Köln” und der Rheinenergie AG im Sommer 2021 unterzeichnet wurde.
Die Konkretisierung der Ausbaupfade für die Stromproduktion aus Photovoltaik und Windturbinen ist sehr zu begrüßen. Ebenfalls positiv ist die beschriebene Kopplung zwischen Elektroenergie und Wärmeproduktion. Diese ist für das Gelingen der Energiewende unabdingbar. Insofern hat die “Klimawende Köln” ein wichtiges Etappenziel erreicht.
Allerdings bleiben die Ausbauziele hinter den vom Klimarat der Stadt aufgezeigten Potentialen zurück. Und auch der Klimarat hat bisher keinen Plan vorgelegt, wie das städtische Ziel der Klimaneutralität bis 2035 erreicht werden kann.
Das Mediationsergebnis, welches nun von der Stadt akzeptiert und umgesetzt wird, sieht lediglich eine untergeordnete Rolle für die Rheinenergie bei der erneuerbaren Stromproduktion vor. Somit werden andere, private Akteure, Photovoltaik und Windkraft massiv ausbauen müssen. Dies wird nur erfolgen, wenn dafür starke und wirksame Anreize gesetzt werden.
Die größere Herausforderung liegt in der erneuerbaren Wärmeproduktion. Vorliegende Studien, beispielsweise des Umweltbundesamtes oder des Fraunhofer-Instituts für Energiewirtschaft und Energietechnik, legen nahe, dass ein starker Ausbau von Wärmepumpen und -speichern in Verbindung mit neuen Nah- und Fernwärmenetzen erforderlich ist. Für zwei Drittel des erwarteten Wärmebedarfs bietet das Mediationsergebnis keine Lösung. Auf die Bereitstellung von erneuerbarem Wasserstoff in einem solchen Umfang zu hoffen, ist absolut unrealistisch.
Fazit: Der Ratsbeschluss ist ein überfälliger Schritt, dem zügig weitere entschiedene Schritte folgen müssen.
Die Stellungnahme der Regionalgruppe Köln-Bonn der Scientists for Future zum Ratsbeschluss vom 14. Dezember finden Sie unter Veröffentlichungen oder direkt hier als PDF-Download: