Der Aktionsplan Klimaschutz Köln (Teil 2): Einleitung

Erklärung des Akronyms SMART: specific, measurable, attainable, relevant, time based
SMART goals, (c) Dungdm93, CC BY-SA 4.0

Im vorigen Beitrag haben wir erklärt, was der Aktionsplan Klimaschutz Köln (kurz: AKK) ist, warum wir ihn in dieser Serie vorstellen und wie er aufgebaut ist. Heute geht es um das kurze Kapitel 1, die Einleitung.

Im AKK wurden demnach die Empfehlungen aus dem Fachgutachten von 2022 in ein konkretes Maßnahmenpaket übersetzt, die sogenannten Steckbriefe. Mit deren Umsetzung möchte die Verwaltung – zum Teil auch über ihre Beteiligungen an Unternehmen – möglichst großem Einfluss auf die gesamtstädtischen Treibhausgas-Einsparziele nehmen. Dargestellt sind im AKK klimaschutzwirksame Beiträge, die die Stadt Köln und städtische Beteiligungen jetzt schon erbringen oder für die kommenden Jahre planen.

Die strategischen Hauptziele sind die üblichen drei Säulen der Transformation zur Klimaneutralität: Effizienz, Suffizienz und Konsistenz. Gemeint sind damit die Reduktion des Energie- und Ressourcenbedarfs durch Technik einerseits und Einsparungen andererseits sowie ein planvolles, langfristig orientiertes Vorgehen. Die Ziele und Zwischenziele des AKK sind SMART definiert. Hinter diesem Akronym stecken fünf Kriterien: Ziele sollten spezifisch, messbar, akzeptiert (oder attraktiv), realistisch und terminiert sein. Mehr zu dieser Regel, die der Managementforscher Peter Drucker formuliert hat, findet sich etwa auf einer Seite des Bundes zum Thema innovative Verwaltung.

Wie schon im vorigen Beitrag erwähnt, umfasst das Portfolio des AKK, wenn es vollständig umgesetzt wird, ein jährliches Einsparziel von 1,14 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten. Insgesamt müssen die Treibhausgas-Emissionen auf dem Stadtgebiet aber von derzeit etwa 9 Millionen Tonnen pro Jahr auf Null sinken, damit Köln im Jahr 2035 wirklich klimaneutral ist. Laut dem Fachgutachten können Verwaltung und städtische Beteiligungen zu diesem gesamtstädtischen Emissionsminderungsziel  2,7 bis 3,5 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente pro Jahr beitragen. Demnach deckt der AKK 33 bis 42 Prozent des potenziellen städtischen Beitrags zur Klimaneutralität ab. Die Lücke ist groß – und wird noch größer, wenn man pessimistisch annimmt, dass die in den Steckbriefen dargestellten Einsparziele in den nur noch 11 Jahren bis 2035 nicht alle zur Gänze umgesetzt werden.

Andererseits bezeichnen die Autor*innen des AKK ihre Einsparungsschätzung von 1,14 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten pro Jahr als sehr konservativ, da einige potenziell klimawirksame Strategieprozesse in der Stadt noch laufen und daher noch nicht eingepreist werden konnten: die Gebäudesanierungsstrategie, der Mobilitätsplan „Besser durch Köln“ und die kommunale Wärmeplanung. Nach deren Abschluss könnte die Stadtverwaltung demnach ein ambitionierteres Ziel ansteuern, das näher an den etwa 3 Millionen Tonnen pro Jahr aus dem Fachgutachten läge.

Die Verfasser*innen räumen in der Einleitung auch ein, dass in vielen der Steckbriefe noch die Datengrundlagen fehlen, auf denen eine Transformationsstrategie aufbauen kann. Das gilt etwa für den städtischen Fuhrpark. Diese Daten sollen nun rasch beschafft und aufgearbeitet werden. Zugleich wird ein Monitoring eingeführt, das eine detaillierte Erfassung der Umsetzungsfortschritte ermöglichen soll.

Die Kosten der Maßnahmen sind im AKK für die aktuelle Haushaltsperiode konkret benannt und ansonsten – wo möglich – prognostiziert. Künftige Einsparungen durch Effizienz-und Suffizienzmaßnahmen (etwa vermiedene CO2-Abgaben) sind dabei noch nicht gegengerechnet.

Haben Sie Fragen oder Anmerkungen zum AKK oder zu unserer Artikelserie? Schreiben Sie uns gerne einen Kommentar!

(Fortsetzung folgt: Infografiken im AKK)

Links

Teil 1 der Artikelserie

Headerbild von dungdem93

Fachgutachten Köln klimaneutral 2035

Aktionsplan Klimaschutz

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